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ESD-Schutz in der Fertigung

Warum tragen die Mitarbeitenden von DELTA Electronics in der Fertigung spezielle Kleidung?

Wenn Sie sich diese Frage stellen, sind Sie nicht allein. In diesem Beitrag möchten wir die Hintergründe erläutern und aufzeigen, warum die einheitliche Kleidung in unserer Produktion nicht nur dem äußeren Erscheinungsbild dient, sondern vor allem der Sicherstellung der Qualität unserer Produkte.

Das zentrale Thema hierbei ist ESD – ElectroStatic Discharge (elektrostatische Entladung). Viele haben sicher schon einmal einen kleinen Stromschlag erhalten, beispielsweise beim Berühren eines Türgriffs oder beim Aussteigen aus dem Auto. Solche Ereignisse sind typische Beispiele für elektrostatische Entladungen, die durch die Bewegung von Elektronen zwischen zwei Objekten entstehen.

Ein historisches Beispiel für die gefährlichen Auswirkungen von ESD ist der Brand des Zeppelins „Hindenburg“ im Jahr 1937. Während des Landevorgangs kam es zu einer Explosion, die durch einen kleinen Funken infolge elektrostatischer Entladung ausgelöst wurde.

Diese Tragödie verdeutlicht eindrucksvoll, wie gravierend die Folgen von ESD sein können, selbst in scheinbar unbedeutenden Momenten.

Zum Vergleich: Bei einem Gewitter entladen sich aufgeladenen Wolkenteile in Form von Blitzen, die Energiemengen von mehreren Millionen Volt freisetzen. Der menschliche Körper hingegen kann durch alltägliche Aktivitäten wie Gehen oder Fahren mit Spannungen von etwa 2.000 bis 15.000 Volt aufgeladen werden.

Das Problem ist: Bereits Entladungen ab 100 Volt können elektronische Bauteile irreparabel beschädigen oder deren Lebensdauer erheblich verkürzen. Diese „geringen“ Spannungen sind im Alltag oft unbemerkt, weshalb wir rigorose Vorsichtsmaßnahmen treffen müssen, um zu verhindern, dass sich sowohl Menschen als auch Materialien in unserer Fertigung elektrostatisch aufladen.

Zur Gewährleistung dieser Sicherheit haben wir bei DELTA Electronics spezielle ESD-geschützte Bereiche (EPA – Electrostatic Protected Area) eingerichtet. In diesen Bereichen befinden sich keine hochisolierenden Materialien, die elektrostatisch aufgeladen werden können. Alle Maschinen, Regale, Arbeitstische und Gegenstände sind elektrisch leitend und mit dem Erdungssystem verbunden – sogar der Boden ist entsprechend vorbereitet.

Was wir jedoch nicht aus diesen Bereichen entfernen (und auch nicht entfernen möchten), sind unsere Mitarbeiter. Damit diese ihre persönliche Kleidung in der EPA tragen können, stellen wir spezielle ESD-Kleidung zur Verfügung – darunter Mäntel und Shirts, die über die persönliche Kleidung gezogen werden. Diese ESD-Schutzkleidung schirmt, die eventuell statisch aufgeladene persönliche Kleidung nach außen hin ab, so dass die Feldspannung nicht zur Elektronik kommt. Zusätzlich tragen unsere Mitarbeiter leitende Schuhe, die eine Ableitung von Körperladungen über den elektrisch leitenden Boden gewährleisten.

Diese präventiven Maßnahmen stellen sicher, dass während des Produktionsprozesses keine elektrostatischen Entladungen die empfindlichen elektronischen Komponenten beeinträchtigen. Dadurch wird die Qualität und Langlebigkeit unserer Produkte gewährleistet.

Wir hoffen, dieser Beitrag gibt Ihnen einen vertieften Einblick in die Bedeutung der speziellen Kleidung in unserer Fertigung und zeigt, wie wichtig der Schutz vor ESD für die Qualität unserer Produkte ist. Qualität steht bei uns an oberster Stelle, und wir setzen alles daran, diese durch gezielte Maßnahmen sicherzustellen.

 

Achtung – Nicht verpassen!
In unserem nächsten Beitrag, der im März erscheint, werden wir uns erneut mit dem Thema ESD befassen. Diesmal werden wir speziell auf den sicheren Umgang mit ESD-gefährdeten Geräten eingehen, die im Rahmen von Montage und Installation geöffnet werden müssen.